Unterwegs auf Schmugglerpfaden

Natur erleben

Wer beim Wandern im Allgäu nicht nur wunderschöne Naturimpressionen genießen möchte, sondern auch einen Hauch Abenteuer verspüren will, der kann die 10,4 km lange Wandertour „Auf Schmugglerpfaden“ entdecken.

Dabei wandert man bei der Stadt Füssen auf alten Schmugglerwegen an der deutsch-österreichischen Grenze, die vor der Grenzöffnung im Rahmen der EU häufig benutzt wurden, um Tabak, Alkohol und andere Güter zu schmuggeln. Die Wandertour hat einen mittelschweren Anspruch und vereint herrliche Natureindrücke. Erwachsene und Kinder mit ein bisschen Kondition können diese Wanderung problemlos bewältigen. Ausgangspunkt der Wandertour ist das Freibad im Füssener Ortsteil Weißensee. Zunächst geht es bei dieser Wanderung ein Stück weit entgegen dem Uhrzeigersinn am Ufer des Weißensees entlang, der den Eiszeiten und dem Lechgletscher seine Form verdankt und mit seinem türkis-grünen Wasser verzaubert. Naturliebhaber und Romantiker finden an dem Gewässer viele lauschige Plätzchen.

Am Südufer des Weißensees zweigt ein schmaler Weg ab, der einen von Wald umsäumten Hang hoch zum Alatsee führt. Es ist ein sagenumwobener und hübscher Gebirgssee. Manche schwören darauf, dass es ein Kraftort sei. Nachdem man etwas am Ufer des Sees entlang spaziert, trifft man auf einen Pfad, der zum Aussichtspunkt „Zwei-Seen-Blick“ und zum Hahnenkopfweg verläuft. Am „Zwei-Seen-Blick“ lässt sich zunächst mal eine traumhafte Aussicht auf den Weißen- und den Alatsee sowie die umliegende Bergwelt genießen. Auf dem Hahnenkopfweg trifft man nach einer Weile auf der rechten Seite auf einen Steig, der über die Ländescharte nach Österreich führt. Hier wird diese Wandertour so richtig spannend und teilweise auch anspruchsvoll, denn der Durchstieg der Ländescharte ist an einer Stelle seilgesichert. Hat man diese Passage bewältigt, gelangt man auf Tiroler Seite auf den Ländeweg. Hier befanden sich einst die Lager- und Bindeplätze der Flößer am Vils- und Lechufer. Vom Ländeweg aus ergeben sich tolle Ausblicke auf die grün-blau schimmernden Fluten des Lechs. Auf dem Ländeweg hält man sich links und wandert in Richtung Lechfall und Füssen weiter. Nach einer Weile trifft man auf der linken Seite auf den „Schmugglerweg“, einen schmalen Waldweg, der hinauf zum Schwärzerweg führt.

Hat es zuvor geregnet, lassen sich hier zahlreiche schwarze Alpensalamander bestaunen. In der Gegend hier waren früher Schmuggler mit schwarz bemalten Gesichtern und Rucksäcken unterwegs, in denen sich Tabak, Alkohol und einiges mehr befand. Zwischen dem Faulenbacher Tal und dem Tiroler Vilstal schlichen sie durch die Landschaft, in der Hoffnung, von aufmerksamen Zöllnern unentdeckt zu bleiben. Vom Schwärzerweg aus wandert man weiter in Richtung Bad Faulenbach und über das Faulenbachgässchen gelangt man schließlich bis zur Theresienbrücke am Lech.

p

Achtung: Für die abenteuerliche Wandertour „Schmugglerpfade“ sind knöchelumschließende Wanderschuhe mit einer guten Profilsohle zu empfehlen. Wenn es geregnet hat, kann die Ländescharte außerdem ziemlich rutschig sein, dann gilt also erhöhte Aufmerksamkeit beim Durchstieg.

Parken: Am Freibad Weißensee (kostenpflichtig)

Länge: 10,4 Kilometer
Sie brauchen etwa 3,5 Stunden